Autor Thema: Getriebeausgangswelle mit starkem Kariesbefall  (Gelesen 14855 mal)

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Offline Buscheraner

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Getriebeausgangswelle mit starkem Kariesbefall
« am: August 23, 2003, 14:15 Nachmittag »
tach auch,

gestern hat meine Kleine mich auf der Fahrt zur Arbeit im Stich gelassen. Null Vortrieb mehr. Zuhause das Ritzel runter gemacht und erstmal in Ohnmacht gefallen ;r2 ;s1, daß Sicherungsblech keine Verzahnung mehr ( kann vorkommen, daß Ritzel aber auch kein einziges Stück Zahn mehr dran (naja seltsam, aber noch hinzunehmen  ) aber auch die Ausgangswelle ist so stark in mitleidenschaft gezogen, daß mir wohl nichts anderes übrigbleibt als den Motor zu zerlegen und die Welle zu tauschen. Grosse SCH......
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht, oder Kenntnisse über die Ursache? Materialunverträglichkeit von Ritzel und Welle?
Gruß, der traurige Buscheraner

Online schmuddel

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Re:Getriebeausgangswelle mit starkem Kariesbefall
« Antwort #1 am: August 23, 2003, 21:56 Nachmittag »
tach ock
das habe ich noch nie gehört das die welle oder das ritzel rund ist  da die beiden sachen doch recht hart sind aber bevor du die zerlegtst hast du da noch zähne drauf auf der welle ? kanst du das ritzel dichter an den motor verlegen mit unterlegscheiben zur sicherrung  zerlege den lieber im winter wenn das geht da hast du zeit  nur son tip
gruß schmuddel
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Offline Buscheraner

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Re:Getriebeausgangswelle mit starkem Kariesbefall
« Antwort #2 am: August 24, 2003, 08:32 Vormittag »
tach auch,
hab ich bis jetzt auch noch nicht erlebt und ich fahre schon seit 20 Jahren Motorrad. Mit dem Ritzel verschieben muss ich mir mal anschauen wie schräg dann die Kette läuft.
Wie aufwendig ist denn die Geschichte mit dem zerlegen, und in welcher Kurbelgehäusehälfte bleibt das Getriebe stecken wenn ich den Motor teile. Welches Spezialwerkzeug wird benötigt? Oder brauch ich nur einen Polradabzieher ??? Wie sieht´s mit Teilen aus? Wo gibt es die Teile ausser bei Honda (wahrscheinlich achteckig teuer) noch? Was ist an Teilen alles nötig, Kopfdtg., Fußdtg., Deckeldtg. links, Motorhälftendtg., irgendetwas an Schrauben? Ihr seht es tun sich wie immer bei solchen Sachen 1001 Frage auf.
Gruß, Buscheraner

Online schmuddel

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Re:Getriebeausgangswelle mit starkem Kariesbefall
« Antwort #3 am: August 24, 2003, 08:45 Vormittag »
tach  ock
ich würde sagen da ist nicht schwer  ;D aber meim ersten mal ist das immer so ne sache
den dichtungssatz bekomst du billig bei götz  da ist alles dabei
nen abzieher bei luis polo h-g götz mattis oder weiß der geier er das noch anbietet kostet nicht die weld
 ist aber schnell gemacht das domme ist du mußt den ganzen motor zerlegen  und wenn du alles auf der werkbank hast schau dir gleich das getriebe an und wasch alles mal mit benzien aus da mit der motorschlamm auch mal aus den ecken raus kommt
gruß schmuddel
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Hondaharry

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Re:Getriebeausgangswelle mit starkem Kariesbefall
« Antwort #4 am: August 24, 2003, 12:59 Nachmittag »
Hi !!

Das mit der Welle scheint so ein typisches Problem zu sein. Ich gehe hier in Kenia regelmaessig mit ein paar Freunden im Busch Mopedfahren und bei 2 XR's ist das Problem nun schon aufgetaucht. Bei der einen haben wir jetzt gerade den Motor auseinander und warten auf die Ersatzteile aus Deutschland. Meine XR ist ja noch ziemlich neu und ich habe keine Lust dass mir die Welle demnaechst auch abpfeifft. Angeblich lieget es ja an den fehlenden Ruckdaempfern im Hinterrad. Hat schonmal jemand versucht die Nabe von der Dominator oder Africa Twin einzuspeichen? Weiss jemand ob hinter dem Kupplungskorb Ruckdaempferfedern eingebaut sind? Vielleicht sollte man den auch gegen den der Domi tauschen??!!

Ich fahre nun auch schon lange Motorrad, ca.170.000 KM XL500R, 130.000 KM Dominator und 50.000 KM Africa Twin aber so ein Scheiss mit dem Ritzel habe ich noch nicht gehabt. Da hat Honda scheinbar echt Mist konstruiert.

Cheers
Harry

redhawk1

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Re:Getriebeausgangswelle mit starkem Kariesbefall
« Antwort #5 am: August 24, 2003, 17:52 Nachmittag »
Da können wir uns die Floße reichen, habe bei mir zur Zeit das
selbe Problem, und würde auch gerne mehr darüber wissen.
Einen Gehäusehälftenabzieher bekommt man bei Luis ???
Welchen Fehler sollte man auf jeden Fall nicht machen.
Habe schon alles vom Motor mahl auseinander gebaut, außer
die Gehäusehälften, habe ein wenig Muffensausen. ??? ???

Online schmuddel

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Re:Getriebeausgangswelle mit starkem Kariesbefall
« Antwort #6 am: August 24, 2003, 20:23 Nachmittag »
tach ock
braust du kein muffen haben  wir helfen dir wenn du nicht weiter weist  aber das mit der welle ist nicht normal eigendlich ist die unzerstörbar was ich mir vorstellen kann wenn man ritel kauft die nicht 100% passen und auch gehärtet sind und zwar mehr als die welle und daher alles kaput machen
anders kann ich mir das nicht vorstellen
gruß schmuddel
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Offline volkerxr

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Re:Getriebeausgangswelle mit starkem Kariesbefall
« Antwort #7 am: August 24, 2003, 21:22 Nachmittag »
das problem ist bei honda leider nicht ganz so selten.
habe es an meiner xl500r auch schon mehr als 1x gehabt. die xl hat zudem ruckdämpfer im hinterrad. anbei ein kleiner beweiß.
auch an meiner xr5 ist eine deutliche abnutzung zu erkennen.


[Dateianhang durch Admin gelöscht]
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Hondaharry

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Re:Getriebeausgangswelle mit starkem Kariesbefall
« Antwort #8 am: August 25, 2003, 12:24 Nachmittag »
Hi !!
Vielleicht liegt es auch an der Fahrweise??!! Wenn man staendig auf Teerstrassen mit fliegender Kupplung auf dem Hinterrad unterwegs ist geht die Welle vielleicht schneller kaputt??
Mal abwarten was bei mir noch so kommt!

Cheers
Harry

Offline Joe

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Re:Getriebeausgangswelle mit starkem Kariesbefall
« Antwort #9 am: August 25, 2003, 13:10 Nachmittag »
Servus!!
Ich schätz, es liegt, wie schmuddel auch sagt, daran das manche Ritzel von anderen Marken zu arg gehärtet wurden.
Außerdem liegt das Problem, wie ich glaube, bei der Passform von Ritzel und Welle. Wenn die Toleranzen zwischen denen zu groß sind gibt es beim Anfahren jedesmal ein kleinen Schlag auf die Verzahnung der Welle.
Die einzige Möglichkeit den Verschleiß an der Welle zu verringern wäre einfach ein weicheres Ritzel besorgen oder das vorhandene Ritzel bei einem Schmied erhitzen und langsam abkühlen lassen, dann wird es sozusagen wieder "weicher". Jedoch verschleißt dann das Ritzel ohne Ende. Aber immernoch billiger als die Welle!

Viele Grüsse
Joe

tilo

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Re:Getriebeausgangswelle mit starkem Kariesbefall
« Antwort #10 am: August 26, 2003, 01:06 Vormittag »
Hallo!
Also eigentlich ahbe ich schon alles dazu gesagt und zwar zu zeiten des alten Forums.........wo bleibt das ARCHIV??!!??!!??

Das problem ist absolut bekannt und die eigentliche 2te schwachstelle (1te schwachstelle rauspruzelnde ventilsitze/risse im kopp) der XRs. Habe schon etliche defekte  Getriebeausgangswellen (GAW) gesehen und hätte auch schon einige verkaufen können.
 
Ursache: Fehlender Ruckdämpfer bei den XRs, (kann man nach ca.35tkm die Uhr nach stellen...) Hauptursache deswegen, weil bei den domis das problem nie!! auftaucht (etliche Motoren im keller gehabt), auch nicht nach 70tkm, und die fahren bestimmt auch nicht alle die originalen/passgenauen Ritzel...
dies ist auch deswegen bemerkenswert, da die domis i.d.R. 15er ritzelfahren und die XRs i.d.R. kleinere haben (14er...) damit ist das übertragene Drehmoment bei gleicher anliegender Last/geschwindigkeit bei den Domis höher!!!

genug vorgeplänkel::

-Dominaben passen beim besten Willen nicht, hab ich schon probiert, müssten unverantwortlich stark abgedreht werdenh, an mehreren stellen...DR350 naben können angeblich passend gemacht werden (vorsicht die US Version und die E-Startermodelle der DR sind auch ruckdämpferlos....)

- Kupplungskorb XR-Domi: sind abgesehen von der Zahnezahl absolut gleich...

-Motordemontage:
erst meinen Tip unten lesen!!falls doch:

kein spezielles spezialwerkzeug nötig, KW bleibt i.d.R in linker hälfte, falls nicht polradabzieher bei PoLo, HG, Louis o.ä. ...., evtl. pneumat. Schlagschrauber für dicke muttern (KW, Kupplungskorb), auch in reifenbuden verfügbar, Drehmometschlüssel, empfehlenswert Werkstatthandbuch!!Drehmomentwerte,
Achtung beim zusammenbau (Hülse der Ölpumpe-Kupplungsdeckel nicht vergessen, unterschiedliche Nockelwellenlager!!!)

-Ersatzteile Dichtsatz, GAW der NX(Kickstarterversion!!!) oder der XL600 (XBR500??) passen...

DEr TIP:
Wenn noch ein bisschen verzahnung steht....

Neues ritzel verkehrt herum auf welle scieben, dann zeigt der Bund, der das Ritzel ursprünglich zum sicherungsblech ausdistanzierte zum Motor hin. und greift jetzt in die zum Motor hin auslaufende gute Verzahnung der GAW. Kraftschgluss hergestellt!!

Das Ritzel wird jetzt über neue M6er Unterlegscheiben zum Sicherungsblech ausdistanziert (Maß vom Bund des Ritzel abnehmen...)!  
Wenn die Verzahnung der GAW leicht schräg angenagt ist oder zur Nut spitz zuläuft würde jetzt eine drallwirkung entstehen und das Sicherungsblech müsse die axialen kräfte aufnehmen und könnte weggesprengt werden (weil das Ritzel bei last nach links wandern will....)
Dem muss entgegengewirkt werden:
Das sicherungsblech muss sich also nach links gegen irgendwas hin abstützen... wir bauen uns eine Hilfskonstruktion:
Dicke/passende Gewindestange in die hohle GAW einschweißen (ausreichend lang (15-20cm, kann ja noch gekürzt werden....

Jetzt unterlegscheibenpacket (oder alternativ eine Hülse) auf die Gewindestange und dann über GAW Ende schieben. Folglich muss der Innedurchmesser der U-scheiben etwas größer als der Aussendurchmesser der GAW sein...
Das Packet/die Hülse muss etwas über das Ende der GAW herausstehen!!

Am ende wird nur noch eine passende mutter auf die Gewindestange gedreht (evtl. gekontert/Loctide), diese drückt gegen die großen U-scheiben/Hülse, diese widerum drücken gegen das Sicherungsblech, und dieses drückt über die kleinen M6er ausdistanzieruscheiben gegen das Ritzel, was dann in Richtungmotor gedrückt wird und auf dem heilen Rest der VerZahnung super hält....

Kleine Anmerkung: die mutter der Gewindestange braucht evtl. noch eine Unterlegscheibe, die von Innedurchmesser gegen die Mutter aufliegt und vom außendurchmesser gegen das Unterlegscheibenpacket/Hülse anliegt.
Das Unterlegscheibenpacket muss am Außendurchmesser an 2 Stellen eingekerbt werden. diese Kerben nehmen dann dieM6er befestigungsschrauben(köpfe) des Sicherungsbleches auf. Empfehlenswert sind InBusköpfe für die Ritzelschrauben.

Zeitbedarf: Die ganze chose dauert bei vorhandensein eine schweißgerätes ca 0,5 nachmittag, der motor bleibt eingebaut...

Bei mir hats 5tkm (auch fiese felsstufen/offroad in den alpen )klaglos gehalten...dann musste der Motor wegen defektem  Ventilsitz auf und ich habe die welle direkt mitgemacht...

werde die Sache prophylaktisch auf jeden fall vor einem ausgedehnten urlaub wieder bei der intakten GAW mache, d.h. einen Gewindestumpf in die hohle GAW einschweißen..

Alternativ kann man das ritzel auch festschweißen. Nachteil.Ritzel ist schwierig anzuschweißen+gleichzeitig zu zentrieren, für Ritzelwechsel muss die Flex rausgeholt werden

gruss
tilo

Offline volkerxr

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Re:Getriebeausgangswelle mit starkem Kariesbefall
« Antwort #11 am: August 26, 2003, 08:53 Vormittag »
tilo,
die von mir gezeigte gaw ist eine der xl500r. und die xl hat die besagten ruckdämpfer.
und bei der letzten motorrevisieon habe ich sowohl eine neue gaw und ein original hondaritzel verwendet. schon nach 1500 km sind deutliche spuren an der gaw zu sehen.
zur fahrweise kann ich nur sagen: einfahren eines neuen kolbens mit neuer kw und gaw.
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AleXR6

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Re:Getriebeausgangswelle mit starkem Kariesbefall
« Antwort #12 am: August 27, 2003, 13:32 Nachmittag »
Alle Achtung, tilo, wirklich coole Problemlösung!

AleXR6

tilo

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Re:Getriebeausgangswelle mit starkem Kariesbefall
« Antwort #13 am: August 30, 2003, 22:44 Nachmittag »
Hallo!
@volker: Tja, was soll ich sagen...die Motoren, die ich so hatte waren in der regel mit feinverzahnten GAWs... diese haben mehr angrifspunkte/ mehr auflagefläche als die grobverzahnten Wellen, folglich sollte bei gleicher Materialkombination/Fahrweise/.... eine feinverzahnte tendenziell länger halten....aber bei Dir das, das ist ja schon verdächtig....ausnahmen bestätigen die Regel??...andererseits habe ich bei den diversen motoren XL/xr600 mit grobverzahnten wellen noch nie eine makellose welle zu gesicht bekommen (mopeds sind i.d.R. ja auch älter/mehr km), und bei den domiteilen waren se immer top....

was anderes: das XR500WHB...Intersesse weiterhin ungedämpft....

und noch eine Bermerkung zu meinem reparaturvorschlag: Die Gewindestange absägen nicht vergessen....das Ritzelabdeckblech muß dann wegen der Mutter ein stückchen nach außen gesetzt werden, bei mir waren es nur wenige mm, habe einfach etwas längere befestigungsschrauben genommen und jeweils eine M8er Mutter zwischen abdeckkappe/Blech und Motorgehäuse gepackt...

und noch was zur prophylaxe:
wenn man schon eine feinverzahnte GAW hat und die Auflägefläche zwischen der welle und dem Ritzel weiter erhöhen will könnte noch folgendes machen:

Wenn das Ritzel richtig montiert ist, zeigt dessen Bund ja zum sicherungsblech. auf der seite zum motor steht ja noch ungenutzte verzahnung der GAW. die könnte man noch nutzen...und zwar mit hilfe einer drehbankk+schweißgerät + zweitem ritzel:
vom 2ten Ritzel die zähne abdrehen, so dass man nur noch eine Hülse mit innenverzahnung hat. die Stirnseite dieser Hülse dreht man nun so weit ab, dass eigentlich nur noch eine "Scheibe" mit innenverzahnung übrigbleibt. diese wird so weit abgedreht, dass sie bei origiinal montiertem Ritzel hinter das eigentliche Ritzel passen muss, also zwischen motorgehäuse und originalritzel. jetzt nur noch das abgedrehte Ritzel mit dem originalen verbinden (schweißen) und die GAW verzahnung ist vollständig genutzt...
noch nicht ausprobiert, nur mal so als denkanstoß...
gruß
tilo