Welches Schmiermittel für Gleitbolzen (Bremse) unter den Gummis?

[timundstruppi]

Ich arbeite schon seit ewig an Bremsen und habe auch hier schon verschiedene Erfahrungen mit den Gleitbozlen, die auch unter Gummi sind, bei VAG, etc. gesammelt. Mittlerweile drehe ich sogar die Kolben einmal im Jahr sogar zurück, um ein Festgehen der Kolben zu verhindern, aber anderes Thema....
Die Gleitbolzen habe ich anfangs mit Cu-Paste (oder Anti-Seize) geschmiert, war aber meist nach spätestens 2 Jahren schon so fest, nicht festgerostet, dass die Rückstellung nicht sauber funktioniert. Ich bin Vielfahrer und betätige auch die Bremse mal stark und auch die Handbremse. Dann habe ich mal Keramikpaste (Seize metallfrei) benutzt, auch nicht der Hit. Zu schnell ist sie wieder hochpastös. Eher schlechter. Nun nehme ich Lagerfett und habe die besten Erfahrungen so gesammelt. Das Gummi dieser Minifaltenbälge hat sich nicht verändert. Ein Ausbluten der flüssigen Bestandteile ist nicht erfolgt, auch das Fett bleibt wo es soll und gefährdet nicht den Reibwert.
Bei der XR bremse gibr es zwei Gummi umhüllte Bolzen, die das Gleiten des sattels ermöglichen. Diese habe ich auch, wie bei den VAG Bremsen geschmiert mit den gleichen Ergebnissen, nur bei Fett, quilt das XR-Gummi extrem. Gefüllt 30 Prozent und lässt sich nicht mehr vernünftig montieren.
Was dort nehmen? Vaseline? Lebertran? Sonnenblumenöl?

Man sieht es gut. Das Quellen geschieht in Minuten.
Ist es reversibel? Einlegen in Spiritus, isoprop?

Alle übernommen Sättel hatten gequollene Gummis. Der von Dieter nicht.
Auch die All Balls Gummis aus dem RepKit quellen.

Also an die Bremsekolben gehört nichts mineralisches. Führt zum Quellen der Ringe. Das ist klar. Die anderen Gummis sind bei der XR wohl aus dem gleichen Gummi.


Für die Gleitbolzen der Belägen, also die Geschraubten, nehme die Keramikpaste, um nicht das dritte Element zum Lokalelement bereitzustellen. Es wird also wieder das Weise (Keramik) werden.

Gruß TW

[Dieter]

Wenn der von Dieter auch bei Dieter im Einsatz war, dann war Kupferpaste drin.
Wenn der aus einem Schlachtemoped bei mir kam, dann weiss ich es auch nicht, warum.
Dann könnte es aber sein dass es einer war, der von den 30 Jahren seines Daseins mindestens 15 dunkel und trocken gelegen hat.

Entgegen dem schlechter werdenden Ruf von Cu Paste, bin ich immer dabei geblieben.

[timundstruppi]

Die Cu-Paste oder Antiseize habe ich bisher immer an schon gequollenen Gummis eingesetzt und die zu pastös Erfahrung beim Auto gemacht. Werde ich wohl nochmal an neuem Gummis versuchen.

Aber gut zu wissen, was du genommen hast.
Gruß TW

[SB3]

Ich nehme ein lithiumverseiftes Universalfett, das nicht aggressiv ist.
damit geht es ganz gut.

Reine (havy duty) Wälzlagerfette sind oft relativ aggressiv und nix für
Gummi.

[Bell driver]

Die KLR Handbücher wollen, daß du Silikonfett verwendest.

[KH67]

... an den Bremsteilen die mit Gummi und Bremsflüssigkeit zu tun haben nehme ich entweder ATE Bremsenpaste oder technische Vaseline . Selbige verwende ich auch auf der Arbeit bei der Überholung von allen Pneumatischen und Hydraulischen Ventilen die einer Bremsanlage sehr ähnlich aufgebaut sind  und dort vom Hersteller vorgeschrieben wird ( in Punkto nicht aggressiv gegen die Dichtungen...
In an den Gleitbolzen ebenfalls aufgrund der Gummiabdichtung... seit sehr langer Zeit problemlos 

Gruss

[Iceman]

Habe keine Lösung aber eine weitere Info!
Kunststoffe und Gummis neigen zum "wachsen" bei unterschiedlicher Schmierstoffe.
Das hat uns mal einen Baggerkranz stillgelegt, weil die Kunststoff-Spacer im Grosslager gequollen sind!
Auch sind alle Bio_ Klamotten sehr aggressiv _ legt mal was zum säubern in Biodiesel....
Ist Vaseline zu ordinär als Idee??

[SB3]

Ich muss zugeben das ich das Silikonfett am besten finde.
Des wird auch im Modellbau verwendet.
Das ich da nicht selbst drauf gekommen bin .....
Danke für den Tip!



Von technischer Vaseline an der heißen Bremse halte ich
weniger was. Ich habe mal vor langer Zeit mit selbst gemischten
Schmierfetten für den Modellbau experimentiert.

Grundlage war die Vaseline ..... da lag auch das Problem,
da sie schon so bei rund 50 - 70° C flüssig wird und wegläuft,
selbst wenn sie mit Mineralölen usw. gemischt wird.

Für langsam laufende Kunststoffgetriebe sehr gut und da auch
empfohlen z.B. bei den Wedico Modell LKW.
Sonst eher nicht so, wo es heiß wird.

[Pedro]

In meinem Wettbewerbs- RC- Car hatte ich im Hinterachsdifferential auch Silikonfett drin.   

[timundstruppi]

Ist das nicht auch im Hahnfett, nur dass dieses lebensmitteltechnisch sogar unbedenklich ist?
Wobei die letzte Eigenschaft bei der XR eher nicht gefragt ist.
Hahnfett habe ich.
Gruß TW

[janmerc]

Ich nehme auch spezielle blaue ATE Bremsenpaste. Weiss nicht die komposition aber ist ja speziell dafür gemacht.
Cu Paste ist eher kein Schmiermittel sondern dafür gedacht das festbacken von Metallteilen sowohl geschraubt wie gesteckt zu verhindern bei heißen Bedingungen.

[timundstruppi]

http://www.ate.de/media/2317/technical_datasheet_brake_cylinder_paste.pdf

Ist nur für den Kolben und Drumherum...

[janmerc]

Dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil 

[BAXRic]

https://www.pistonheads.com/gassing/topic.asp?h=0&f=23&t=789999

unten letzter Beitrag von "Dinodelta"

BAXRic

[timundstruppi]

So, die Hobbythek hat gefuscht, ne geforscht.

Etwas Spiritus im Marmeladenglas brachte etwas Entfettung. Dauerte 1 Tag und einige Stunden ablüften lassen. Eins lies sich montieren.

Aber ein Gummi war gefühlt 50% größer. Das habe ich in Isoprop wieder einen Tag eingelegt und es ist wieder klein.

Bierzapfanlagen Fett habe ich zur Montage genommen. Mal sehen ob man jetzt in Schlangenlinien bremst.
Ich besorge mal Silikonfett, Vaseline wird schon in der Sonne weich. Bierfett immerhin nicht...

Gruß TW