Hallo liebe Leute,
ich habe mir letzte Woche eine vernachlässigte 95er XR 600 mit diversen, nicht eingetragenen Umbauten zugelegt und kämpfe jetzt mit der Legalisierung bzw. Verheimlichung sowie damit, das Ding wieder verkehrssicher zu machen.
Blinker und Bremslicht funktionieren nicht, das Licht geht. Darum habe ich mich bisher noch nicht gekümmert.
Die Kette ist durch das schwarze Plastikteil durch geschliffen und hat 2 tiefe Riefen in die Schwinge gemacht. Da kommt jetzt erst mal ein neuer Schleifer drauf (und etwas Fett in die Riefen).
Aus dem Wellendichtring der Kickstarterwelle tritt etwas Öl aus.
Motor läuft 1a. Laufleistung unbekannt. War mal als Supermoto unterwegs und in dieser Zeit bestimmt mit einem anderen Tacho. Der km-Zähler sagt 24.000 - ich schätze eher auf etwa 30.000. Hat einen nicht eingetragenen Mikuni-Vergaser und einen GPR Edelstahlauspuff mit ABE. Hatte die bei dem Baujahr eigentlich einen Edelstahlkrümmer? Hat sie aktuell jedenfalls nicht - dafür sieht der aktuell verbaute relativ dick aus. Was haben denn die Rohre normalerweise für einen Durchmesser?
Es sind sehr grobe Metzeler-Geländereifen drauf. Vorne immer abwechselnd ein Stollen längs und einer quer, alle unterschiedlich hoch und die Hälfte schräg abgefahren. Ab 80 km/h fängt es fürchterlich an zu hoppeln, bei 100 km/h kann man kaum noch den Lenker festhalten. Habe jetzt erst mal neue Reifen mit etwas zivilerem Profil bestellt (Heidenau K60).
Das Hauptproblem ist aber die verbaute Upside-Down-Gabel - angeblich von einer RM 250 aus 1990. Da ist ein Bremsadapter unbekannter Herkunft dran, ein Nissin-4-Kolben-Bremszylinder einer NT 650 (auch verbaut an vielen CBs und VFRs) und eine schwimmende 320er Bremsscheibe einer GSXR 1000 K2 mit neu gebohrten, zusätzlichen Löchern zum verschrauben mit der XR-Nabe.
Wegen der neuen Reifen mit anderen Größen muss ich irgendwann zum TÜV und in 8 Monaten ist die HU fällig. Bremse und Gabel sind nicht eingetragen - die große Bremse mit den zusätzlich gebohrten Löchern sieht auch irgendwie auffällig und illegal aus.
Jetzt habe ich 3 Möglichkeiten:
- neue 320er Bremsscheibe kaufen (gibt es mit 4 Bohrungen und KBA-Nummer). Bleibt das Problem mit dem Adapter unbekannter Herkunft. Scheint aus Stahl zu sein und kommt nach meiner Einschätzung aus einer Gussform - könnte also theoretisch sogar ein Originalteil sein. Aber wie findet man das heraus...?
--250er Bremsscheibe einer RMZ/RMX kaufen. Durchmesser und Lochkreis passen dann mit dem originalen RM 250-Bremssattel (den ich noch nicht habe) und der XR-Nabe. Einziger Nachteil: Die Bohrungen zum Verschrauben an der Nabe sind bei der Suzuki-Scheibe 9,5, bei Honda 6,5 mm. Da müsste ich wohl irgendwelche Hülsen anfertigen lassen.
-Zurückrüsten auf die originale XR-Gabel. Da müsste ich eine neue 240er Scheibe und auch einen Bremssattel organisieren.
Variante 1 wäre mir am liebsten, könnte aber an dem Adapter scheitern.
Bei der Wahl zwischen 2 und 3 stellt sich mir die Frage, ob man den Unterschied zwischen der originalen und der Upside-Down-Gabel im Hobbybetrieb auf Feldwegen und Asphaltstraßen überhaupt bemerkt. Kann man mit einer Upside-Down-Gabel schneller fahren? Läuft die XR damit ruhiger?